Abschußzahlen

Die deutschen Jäger haben in der vergangenen Jagdsaison 67 700 Waschbären geschossen – so viele wie noch nie. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der aus Nordamerika stammenden und hierzulande erlegten Waschbären um 36 Prozent, wie die Neue Osna­brücker Zeitung unter Berufung auf Zahlen des Deutschen Jagdschutzverbandes für die Saison 2010/2011 berichtete. »Waschbären vermehren sich explosionsartig und gefährden heimische Arten«, erläuterte ein Sprecher. Vor knapp 20 Jahren lag die Zahl der Abschüsse noch bei weniger als 400 Tieren. Hohe Abschußzahlen melden die Jäger auch bei Wildschweinen: Bundesweit wurden 585000 Tiere erlegt. »Das bedeutet ein Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr», sagte der Wildexperte des Verbandes, Torsten Reinwald. Seit den 1930er Jahren sei das die zweithöchste Abschußquote. Die Jäger führen die Entwicklung auf insgesamt milde Winter und auf »ein überreiches Futterangebot« zurück. »Aufgrund dieser guten Lebensbedingungen kann die Reproduktionsrate bei bis zu 300 Prozent liegen«, sagte Reinwald. Damit könnten Wildschweine ihren Bestand pro Jahr verdreifachen, wenn keine Jagd auf sie gemacht werde.

(AFP/jW)