Aus: Ausgabe vom 25.06.2012, Seite 12 / Feuilleton
Wiege der Christenheit
Auf der diesjährigen Sitzung des UNESCO-Weltkulturerbe-Komitees geht es seit Sonntag in Sankt Petersburg vor allem um einen Antrag Palästinas. Die »Geburtskirche« von Bethlehem soll in die Kulturerbe-Liste aufzunehmen, die bisher 936 Stätten in 153 Ländern umfaßt. Es gibt 32 weiteren Bewerbungen, zwei davon aus der BRD.
Palästina ist seit Oktober 2011 Vollmitglied der UN-Organisation und hat einen Dringlichkeitsantrag für den angeblichen Geburtsort von Jesus gestellt. Das Bauwerk aus dem 4. Jahrhundert sei seit 50 Jahren nicht restauriert worden, hieß es zur Begründung. Der internationale Denkmalrat (Icomos) hat die Ablehnung des Antrags empfohlen. Die Angaben über den baulichen Zustand des Gotteshauses waren ihm nicht detailliert genug. Palästinas UNESCO-Vertreter Elias Sanbar erklärte dazu: »Jene, die gegen die Aufnahme Palästinas in die UNESCO mobil gemacht haben, wollen uns nun daran hindern, unsere Rechte zu nutzen.« Wird dem Antrag dennoch entsprochen, können die Palästinenser Subventionen für die Instandsetzung des Wallfahrtsortes beantragen, der 2011 von mehr als zwei Millionen Touristen besucht wurde.
Unter den 32 weiteren Bewerbern sind die Weinberge des Piemont in Italien und Bauernhäuser im schwedischen Hälsingland. Bayreuth hat seine Markgräfliche Oper als »Monument barocker Theaterkultur« anempfohlen, das baden-württembergische Schwetzingen die Sommerresidenz des 1799 verstorbenen Kurfürsten Carl Theodor.
(AFP/jW)
Palästina ist seit Oktober 2011 Vollmitglied der UN-Organisation und hat einen Dringlichkeitsantrag für den angeblichen Geburtsort von Jesus gestellt. Das Bauwerk aus dem 4. Jahrhundert sei seit 50 Jahren nicht restauriert worden, hieß es zur Begründung. Der internationale Denkmalrat (Icomos) hat die Ablehnung des Antrags empfohlen. Die Angaben über den baulichen Zustand des Gotteshauses waren ihm nicht detailliert genug. Palästinas UNESCO-Vertreter Elias Sanbar erklärte dazu: »Jene, die gegen die Aufnahme Palästinas in die UNESCO mobil gemacht haben, wollen uns nun daran hindern, unsere Rechte zu nutzen.« Wird dem Antrag dennoch entsprochen, können die Palästinenser Subventionen für die Instandsetzung des Wallfahrtsortes beantragen, der 2011 von mehr als zwei Millionen Touristen besucht wurde.
Unter den 32 weiteren Bewerbern sind die Weinberge des Piemont in Italien und Bauernhäuser im schwedischen Hälsingland. Bayreuth hat seine Markgräfliche Oper als »Monument barocker Theaterkultur« anempfohlen, das baden-württembergische Schwetzingen die Sommerresidenz des 1799 verstorbenen Kurfürsten Carl Theodor.
(AFP/jW)
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