Aus: Ausgabe vom 06.07.2012, Seite 13 / Feuilleton
Deutschriftsteller
Von Wiglaf Droste
Marko Martin ist ein Springer-Autor, der sich für einen Reiseschriftsteller hält. Als Vorbild hat er sich immerhin einen echten Dichter ausgesucht, Paul Bowles. Beim Sender Deutschlandradio Kultur schwärmte Marko Martin neulich von Bowles, dessen Nachnamen er allerdings nicht unfallfrei aussprechen kann: er nennt ihn »Bohles«. Deutsch schreiben und sprechen kann Marko Martin auch nicht; seine Diktion erinnert an das stampfkartoffelige Breigebrabbel von Lutz Rathenow.
Deutschriftstellende Reaktionäre erkennt man zuverlässig daran, daß sie mit der deutschen Sprache auf ungewaschenem Kriegsfuß stehen und die Welt auf das Format von Springers Welt reduzieren, ob sie nun Thea Dorn heißen, Richard Wagner oder Marko Martin.
Deutschriftstellende Reaktionäre erkennt man zuverlässig daran, daß sie mit der deutschen Sprache auf ungewaschenem Kriegsfuß stehen und die Welt auf das Format von Springers Welt reduzieren, ob sie nun Thea Dorn heißen, Richard Wagner oder Marko Martin.
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