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Aus: Ausgabe vom 19.07.2012, Seite 5 / Inland

Razzien bei ­ Schlecker

Stuttgart/Burgwedel. Das Ende der Drogeriekette Schlecker beschäftigt nun auch die Justiz. Wegen des Verdachts auf »Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung« durchsuchten am Mittwoch mehr als 160 Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren Bundesländern, wie Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart mitteilten. Darunter waren auch die Privatvilla von Firmengründer Anton Schlecker und der Firmensitz im schwäbischen Ehingen.

Bei den Razzien stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher, vor allem schriftliche Unterlagen und Datenträger, wie ein LKA-Sprecher auf dapd-Anfrage sagte. Polizei und Staatsanwaltschaft waren mit drei Transportern vor der Zentrale der Drogeriekette vorgefahren. Die Aktion dort dauerte am Nachmittag noch an, die Wohnungsdurchsuchungen waren dagegen laut LKA abgeschlossen.

Insgesamt ermitteln die Behörden gegen 14 Personen.

Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz war bereits vorab über die Ermittlungen informiert, wie ein Sprecher sagte. Sie seien »Teil der Gesamtaufklärung« und deshalb bei einem Verfahren dieser Größe nicht ungewöhnlich. Der Insolvenzverwalter werde die Ermittlungen »nach allen Kräften unterstützen«.

Die Gewerkschaft ver.di wertete die Durchsuchungen als »gutes Signal«. »Wir begrüßen es, daß möglichen Hinweisen auf strafrechtliche Sachverhalte nachgegangen wird«, sagte ein Sprecher gegenüber jW. Durchsucht wurden nach Angaben der Ermittler neben der Schlecker-Villa und dem Firmensitz zwei weitere Firmenobjekte im Alb-Donau-Kreis und eines im Raum Osnabrück. Dort hat die Schlecker-Tochter Ihr Platz ihren Sitz.Ebenfalls am Mittwoch teilte die Drogeriemarktkette Rossmann mit, daß sie 104 der derzeit noch 490 Ihr-Platz-Geschäfte übernimmt.

Dabei würden alle der rund 800 Arbeitsplätze dort langfristig gesichert, sagte ein Rossmann-Sprecher.

(dapd/jW)