Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 07.08.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Gedenken und Protestaktionen: 50000 in Hiroshima

Mit einer Schweigeminute und Glockengeläut hat Japan am Montag der Opfer des Atombombenabwurfs auf die Stadt Hiroshima am 6. August 1945 gedacht. Etwa 50000 Menschen versammelten sich laut AP am Montag im Friedenspark der Stadt, in der Nähe des Zentrums des damaligen US-Angriffs, der weite Teile Hiroshimas zerstörte und bis zu 140000 Menschen tötete. Am 9. August 1945 wurden bei einem weiteren Bombenabwurf in Nagasaki weitere Zehntausende Menschen getötet.

An der Gedenkfeier nehmen Vertreter aus etwa 70 Staaten teil. Unter ihnen war auch ein Enkel des früheren US-Präsidenten Harry Truman, der den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima angeordnet hatte. Die US-Regierung wurde von Botschafter John Roos vertreten. Die USA hatten erstmals vor zwei Jahren einen offiziellen Vertreter zu der jährlichen Gedenkfeier entsandt.

Japan müsse eine Führungsrolle bei Abrüstungsbemühungen spielen, sagte Bürgermeister Kazumi Matsui und forderte die Vernichtung aller Atomwaffenarsenale. Der Unfall im Atomkraftwerk Fukushima im vergangenen Jahr habe gezeigt, wie gefährlich die Nukleartechnologie auch bei friedlichen Zwecken sei, sagte Matsui. Ministerpräsident Yoshihiko Noda erklärte, Japan müsse die Lehren aus dem Atombombenabwurf an künftige Generationen weitergeben.

Der Energiekonzern Tepco veröffentlichte unterdessen Videoaufnahmen von Telekonferenzen zwischen der Tepco-Zentrale und dem Atomkraftwerk Fuku­shima während der Katastrophe im März vergangenen Jahres. Darin war zu sehen, wie die Kommandozentrale des Werks stark erschüttert wurde, während sich in einem der Reaktoren eine Explosion ereignete. Der Chef des Werks rief: »Das ist ernst, das ist ernst.« Werksbetreiber Tepco hatte sich zunächst geweigert, die Videos zu veröffentlichen, wurde dann aber von der Regierung dazu aufgefordert.

Ein gewaltiges Erdbeben und ein Tsunami hatten am 11. März 2011 in Fukushima das größte nukleare Unglück seit Tschernobyl ausgelöst. (dapd/jW)

Mehr aus: Schwerpunkt