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Aus: Ausgabe vom 21.08.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Statistik: Mehr Nacht- und Wochenendarbeit

In Deutschland hat die Nacht- und Wochenendarbeit deutlich zugenommen: 2011 arbeitete ein Viertel (24,5 Prozent) aller Beschäftigten auch samstags, fünfzehn Jahre zuvor, im Jahr 1996, waren es noch 18,8 Prozent. Der Anteil der Personen, die nachts arbeiten, erhöhte sich im selben Zeitraum von 6,8 auf 9,6 Prozent. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anläßlich des aktuell veröffentlichten Indikatorenberichtes »Qualität der Arbeit 2012 – Geld verdienen und was sonst noch zählt« mit.

Insgesamt arbeiteten abhängig Beschäftigte mit einer Vollzeittätigkeit 2011 im Mittel 40,7 Stunden pro Woche. Damit lagen sie leicht über dem Durchschnitt der EU-Mitgliedstaaten (40,4 Stunden). Am niedrigsten war die Arbeitszeit EU-weit in Dänemark (37,7 Stunden), Irland und Norwegen (jeweils 38,4 Stunden). Die höchste Wochenarbeitszeit gab es im Vereinigten Königreich (42,2 Stunden), in der Schweiz und in Österreich (jeweils 41,8 Stunden). Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit Vollzeitbeschäftigter in Deutschland ist seit Mitte der 1990er Jahre um etwa 40 Minuten pro Woche angestiegen.

Dagegen ist die Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten seit Mitte der 1990er Jahre um gut 1 Stunde zurückgegangen. Teilzeitbeschäftigte in Deutschland arbeiteten 2011 durchschnittlich 18,2 Stunden pro Woche und damit weniger als im EU-Durchschnitt (20,2 Stunden).

Auch der Einstieg ins Berufsleben hat sich verändert: Junge Erwerbstätige beginnen ihr Arbeitsleben heute mit weniger Beschäftigungssicherheit. Im Jahr 2011 hatten 19 Prozent der 25- bis 34jährigen Erwerbstätigen einen befristeten Arbeitsvertrag. Dieser Anteil hat sich in den letzten fünfzehn Jahren fast verdoppelt (1996: 10 Prozent). Vor allem Berufseinsteiger und Stellenwechsler beginnen häufig mit einem befristeten Vertrag: 40 Prozent derjenigen, die im Jahr 2011 erst seit weniger als zwölf Monaten bei ihrem aktuellen Arbeitgeber tätig waren, hatten einen befristeten Arbeitsvertrag.

Weiterhin gibt es bei der Erwerbstätigkeit auch deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. So verdienten Frauen 2011 – ohne Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede bei Beruf und Branche – durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer. Ihr Anteil an Führungspositionen lag bei rund 30 Prozent, deutlich niedriger als der Frauenanteil an der Gesamtbeschäftigung von 46 Prozent. Auch wenn sich heute mehr Frauen in Führungspositionen befinden als 1996 (27 Prozent), waren 2011 immer noch sieben von zehn Führungskräften männlich. Außerdem arbeiten Frauen weitaus häufiger in Teilzeit als Männer: Über 80 Prozent der Erwerbstätigen in Teilzeit waren im Jahr 2011 Frauen.

(jW)

www.destatis.de/qda

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