Aus: Ausgabe vom 30.08.2012, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Krebs Ost/West
Die Überlebensraten von Krebspatienten in Ost- und Westdeutschland haben sich in den letzten 20 Jahren angeglichen. Vor dem Mauerfall überlebten Menschen mit Krebs in Westdeutschland deutlich länger als Betroffene in der DDR. Die ersten fünf Jahre nach einer Darmkrebsdiagnose überlebten im Osten nur 28 Prozent der Betroffenen, in der BRD waren es 44 Prozent. Bei Prostatakrebs waren es 46 Prozent in der DDR und 68 Prozent im Westen, bei Brustkrebs lag das Verhältnis bei 52 zu 68 Prozent. Mittlerweile unterscheiden sich die Fünf-Jahres-Überlebensraten bei 20 von 25 untersuchten Krebsarten um weniger als drei Prozent. Nur bei Krebs der Mundhöhle, der Speiseröhre und der Gallenblase sowie bei Melanomen sind die Überlebensraten im Westen noch signifikant höher. Umgekehrt haben Bürger im Osten einen leichten Vorteil bei Leukämie. Die Studie entstand am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Sie basiert auf mehr als einer Million Krebsfälle. (jW)
Mehr aus: Natur & Wissenschaft
-
Biomasse überschätzt
vom 30.08.2012 -
Kleine Sonne geht unter
vom 30.08.2012