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Aus: Ausgabe vom 16.10.2012, Seite 12 / Feuilleton

Letztes Herunterkommen

Ein absichtlich falsch spielendes Orchester erwartet das Münchner Publikum bei der Uraufführung von Jörg Widmanns neuer Oper Babylon am 27. Oktober. »Wir haben die Partitur sehr gestochen und perfekt interpretiert«, sagte Dirigent Kent Nagano am Montag. »Widmann forderte uns aber auf, daß es falsch klingen soll.« Knapp zwei Wochen vor der Uraufführung arbeitet der Komponist noch an viereinhalb Minuten Musik. In wenigen Takten von einem Tutti-Höhepunkt auf Null zu kommen, sei »viel schwerer als eine Steigerung. Dieses letzte Herunterkommen zerreißt mich fast.« Den Librettisten Peter Sloterdijk erinnert die Arbeit mit Widmann an eine ganz schwere, noch nicht diagnostizierte Krankheit. Für eine Szene habe er sich ein paar Zeilen mehr über weibliche Genitalien ausdenken müssen. Der gewünschte Vagina-Monolog sei ein Hymnus auf das weibliche Genital geworden. (dapd/jW)

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