Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Sa. / So., 21. / 22. Dezember 2024, Nr. 298
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 16.10.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Richtungsentscheid im E.on-Betriebsrat

München. Beim Energiekonzern E.on gibt es inmitten des Programms zu Streichung Tausender Arbeitsplätze einen Wechsel an der Spitze des Konzernbetriebsrats. »Ich bin abgewŠhlt worden«, sagte der bisherige Betriebsratschef Hans Prüfer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Seine drei Stellvertreter seien vor der Abwahl zurückgetreten, einer aber wiedergewählt worden. Zu den Hintergründen äußerte er sich nicht. Zu seinem Nachfolger wurde nach Konzernangaben der bisherige Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von E.on IT, Michael Mittmann, gewählt.

Im Konzernbetriebsrat soll es verschienden Medienberichten zufolge unterschiedliche Richtungen über das Vorgehen im Kampf um den Erhalt von Jobs gegeben haben. Vor gut einem Jahr hatte Vorstandschef Johannes Teyssen massive Einschnitte angekündigt. Den Plänen zufolge sollen bis zu 11000 der rund 80000 Arbeitsplätze des Konzerns gestrichen werden, rund 6000 davon in Deutschland. Die Beschäftigtenvertreter waren Sturm gelaufen gegen die Pläne, ehe sie sich im Januar mit dem Management auf eine Umsetzung des Programms einigten.

Prüfer bekämpfte das Vorhaben energisch - eine Position, für die er zum Schluß offenbar keine Mehrheit mehr fand. Er war immerhin sechseinhalb Jahre Chef des Konzernbetriebsrats des größten deutschen Versorgers. Er ist auch Mitglied des Aufsichtsrats und bleibt Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Tochter E.on Avacon. Die Karten im Aufsichtsrat werden Anfang 2013 neu gemischt, wenn E.on in eine europäische Aktiengesellschaft umgewandelt wird.


Der Konzernbetriebsrat habe entschieden, einen Neuanfang zu starten, sagte der neue Vorsitzende Mittmann am Donnerstag. Gerade in Zeiten großer Umstrukturierungen sei es eine Herausforderung, die unterschiedlichen Auffassungen und Interessen in gemeinsame Beschlüsse zu bündeln. Mittmann ist seit 1987 im Konzern.

»Wir wollen wieder Gehör finden beim Vorstand und den Projektverantwortlichen. Nur so können wir die Zukunft mitgestalten«, zitierte die Rheinische Post den neuen Betriebsratschef.

Bei der Geschäftsführung traf der Wechsel auf Zuversicht. »Ich freue mich auf eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neugewählten Gremium«, erklärte Personalvorstand Regine Stachelhaus. (Reuters/jW)

Mehr aus: Betrieb & Gewerkschaft