Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 19.10.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert: Vernehmung im Wortlaut

Landeskriminalamt Baden-Württemberg, z.Zt Stuttgart-Stammheim, 18. 10. 1977

Ergänzende Vernehmung. Der verh. Justizassistent Hans Rudolf Springer – nähere Personalien bekannt – wird ergänzend vernommen und macht folgende Angaben:

Frage: in der ersten Vernehmung gaben Sie an, zwischen 23.00 und 6.00 Uhr etwa 6 bis 7 Kontrollgänge gemacht zu haben. Können Sie das etwas genauer angeben? Wie viele Kontrollgänge haben Sie durchgeführt?

Antwort: Wenn ich mir das genau überlege, habe ich 4 Kontrollgänge durchgeführt. Etwa um 23.00 Uhr war ja die Medikamentenausgabe, die ja im eigentlichen Sinn kein Kontrollgang war. Ich habe nach der Medikamentenausgabe bis zu meinem Dienstende noch 4 mal einen Kontrollgang durchgeführt.

Frage: Waren Sie dabei alleine oder hatten Sie Begleitung?


Antwort: Nach der Medikamentenausgabe ging ich mit meiner Kollegin Renate Frede aus dem kurzen Flügel zurück in die Kanzel. Sie ging dann kurz darauf in ihr Dienstzimmer. Da sie Bereitschaft hatte, konnte sie sich in ihrem Dienstzimmer schlafen legen. Ich weckte sie dann erst am frühen Morgen so 5.00 Uhr oder kurz nach 5.00 Uhr wieder. Ich habe meine Kontrollgänge unter Berücksichtigung der entsprechenden Sicherheitsvorgaben alleine durchgeführt.

Frage: Wann war nach der Medikamentenausgabe ihr nächster Kontrollgang und in welchen Abständen wurden die weiteren Kontrollgänge durchgeführt? Ist Ihnen hierbei etwas Besonderes aufgefallen?

Antwort: Ich hörte im Radio von der Befreiung der Geiseln in Mogadischu und unternahm daraufhin einen Kontrollgang, das war so kurz nach 0.30 Uhr. Wie ich bereits sagte, blieb alles ruhig, soweit ich das erkennen konnte.

Als ich zurück kam, rief mich die Torwache in der Kanzel an, wer das genau war, konnte ich nicht genau an der Stimme erkennen, es war wohl der Kollege Horst Gellert. Aber das können Sie auch im Wachbuch nachlesen. Er gab mir den Auftrag, der Innenwache im langen Flügel behilflich zu sein. Dort sollte ich die Kollegen unterstützen. Der Kollege von der Torwache versicherte mir mehrfach, sie würden die Überwachung im 7. Stock lückenlos gewährleisten.

Frage: Wie lange waren Sie im langen Trakt, haben Sie etwas Besonderes wahrgenommen?

Antwort: Die ganze Sache hat sich ziemlich lange hingezogen. Ich war gegen 3.00 Uhr wieder in der Kanzel und meldete mich an der Torwache zurück. Dort versicherte man mir, es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben. Ich machte daraufhin sofort einen weiteren Kontrollgang, bei dem mir nichts Besonderes auffiel. Gegen 4.30 und 6.00 Uhr wurden weitere Kontrollgänge von mir durchgeführt, auch dort ist mir nichts aufgefallen.

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