Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 22.10.2012, Seite 12 / Feuilleton

Unsere Vertriebenen

Die Vertriebenen-Ausstellung im Deutschlandhaus am Anhalter Bahnhof in Berlin nimmt grobe Formen an. Alexander Koch aus dem Rat der zuständigen Stiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« erklärte gegenüber dapd: »Die Ausstellung ist eingebettet in die Fragen von ethnischen Verfolgungen weltweit.« Vom späten 19. Jahrhundert werde der Bogen geschlagen »bis hin zu heutigen Verfolgungen im Kongo, Darfur und anderen Orten«. Der Völkermord an den Armeniern finde genauso Berücksichtigung wie die Vertreibung von Deutschen 1945 aus Polen und Tschechien. Deren Präsidentin Erika Steinbach (CDU) versicherte daraufhin, ihr Parteikollege Bernd Neumann habe sich als Kulturstaatsminister erfolgreich dafür eingesetzt, daß das Schicksal von 15 Millionen vertriebenen Deutschen »im Mittelpunkt stehen« werde. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, hat mit dem Ansatz kein Problem: »Auch die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg war ein Menschenrechtsverbrechen.« Die kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Luc Jochimsen, stellte die naheliegende Frage: »Was hat der Genozid an den Armeniern mit der Vertreibung der Deutschen nach 1945 zu tun?« Die Dauerausstellung auf 1 600 Quadratmetern soll 30 Millionen Euro kosten und 2016 eröffnet werden. Zum verantwortlichen Stiftungsrat gehört auch SPD-Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte sich aus Protest gegen die Zusammensetzung des Gremiums aus diesem zurückgezogen. (dapd/jW)

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