Aus: Ausgabe vom 05.12.2012, Seite 12 / Feuilleton
Neue Blätter
»Was bewegt die Deutschen?« Antworten wurden am Dienstag an der Humboldt-Uni zu Berlin vorgestellt. 1500 Bundesbürger waren für die Studie befragt worden. Die allermeisten interessieren sich nur für sich selbst. Dann kommt eine Weile nichts, gefolgt von unmittelbarer Nachbarschaft, Umwelt und Tierschutz. »Deutsche sind bemerkenswert gleichgültig gegenüber globalen und gesellschaftlichen Themen und bewerten diese signifikant niedriger. Gewerbliche Rechte sind praktisch kein Thema in der Bevölkerung«, referierten die Wissenschaftler, die bei der Frage nach »gewerblichen Rechten« ausdrücklich auf »Besitz und Handel z.B. von geistigen Eigentumsrechten« hingewiesen hatten – »praktisch kein Thema«. Wer sich von der Masse abheben will, kann die Blätter für deutsche und internationale Politik vom Dezember lesen. »Mit der Verbreitung von kopierfähigen Geräten sind den Menschen mit einem Schlag Produktionsmittel in die Hände gegeben worden, die bislang im ausschließenden Eigentum der Rechteverwerter waren«, skizziert die Politologin Sabine Nuss den durchaus schon älteren, nur eben neu eskalierten »Streit um geistiges Eigentum« – »Kapitalismus ist keine Win-Win-Veranstaltung.« So sieht das auch der Bukarester Soziologie Catalin Zamfir, Mitglied der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, der im Text zum »Elend der Roma« zitiert wird. »Zamfir hat gute Argumente. 1990 (…) gab es in Rumänien noch 8,4 Mio. Arbeitsplätze, heute sind es 4 Mio. (…) Die Roma waren die ersten, die entlassen wurden«. Der Liebe widmet sich in den Blättern einmal mehr Zamfirs tolle Kollegin Eva Illouz. (xre)
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