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Aus: Ausgabe vom 14.12.2012, Seite 1 / Ausland

Zensur bei ­Guantánamo-Prozeß

Miami. Das US-Militär will die Anhörungen der Hauptangeklagten im Verfahren um die Anschläge vom 11. September 2001 zensieren. Der Militärrichter James Pohl entschied am Mittwoch, daß die Aussagen der Guantánamo-Häftlinge in dem Gefängnis auf dem US-Stützpunkt auf Kuba zu ihrer Festnahme und zu den Verhören nicht vollständig an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Damit sollen Prozeßbeobachtern etwa Aussagen zur Anwendung von Folter vorenthalten werden. Richter Pohl bestimmte, daß Journalisten, Beobachter und Angehörige die Aussagen der Häftlinge mit einer Zeitverzögerung von 40 Sekunden zu hören bekommen. In dieser Zeitspanne sollen die Sicherheitsoffiziere des Militärs Gelegenheit haben, den Ton abzudrehen. Mehrere Medien haben gegen dieses Vorgehen protestiert. Menschenrechtsgruppen kündigten an, gegen den Beschluß vorzugehen. (Reuters/jW)

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