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Aus: Ausgabe vom 08.01.2013, Seite 16 / Sport

Fußball-Randspalte

Fall eingetreten

Köln. Die Witwe des Nationaltorwarts Robert Enke hat Anwälte ins Maxim-Gorki-Theater Berlin geschickt. Dessen Leiter Armin Petras zitiere im Mittelteil seines Stückes »Demenz, Depression und Revolution« etwa eine Stunde lang aus Ronald Rengs Biographie des Torwarts. »Das Stück ist ganz eng an das Buch angelehnt. Nur der Name des Torwarts wurde verändert und der Schauplatz Hannover nach Braunschweig verlagert«, ließ die Witwe erklären. Sie habe sich die Rechte für eine solche Verwertung gesichert, weil sie »definitiv verhindern wollte, daß es zu dem nun eingetretenen Fall kommen konnte«. (sid/jW)

Übrigens

Mailand. Wir sind jetzt alle Boateng, und zwar nicht mehr Jerome, sondern Kevin-Prince. FIFA-Obermacker Joseph Blatter meint ja: »Es gibt keinen Rassismus«. Aber wenn doch, dann nur in Italien. Das ist schließlich das Ursprungsland des Faschismus. Wenn einer aus Berlin nun also dort gegen Rassismus auftritt, staunen wir mit DFL-Chef Rettig: »Wir fordern immer Zivilcourage ein. Nun hat sie mit Kevin-Prince Boateng auch jemand gezeigt.« In Italien. Wo sie ja hingehört, diese Courage. Beim DFB konnte man mit Boateng weniger anfangen. Man sortierte das Nachwuchsgenie aus disziplinarischen Gründen aus. Und als er vor der WM 2010 den deutschen Spielführer unglücklich traf, herrschte kein Mangel an rassistischen Internetmobs wie »Ich bremse für Tiere aber nicht für Boateng«, »82000000 gegen Boateng!« oder »Boateng umhauen«.

David Wagner

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