Aus: Ausgabe vom 09.01.2013, Seite 9 / Kapital & Arbeit
EU-Krisenländer abgestürzt
Der Süden des alten Kontinents versinkt in Armut und Arbeitslosigkeit, der Norden und besonders Deutschland steigen hingegen (scheinbar) auf: Der am Dienstag vorgestellte Sozialbericht der EU-Kommission belegt eine alarmierende Spaltung Europas, die sich in den vergangenen fünf Jahren dramatisch verschärft hat. Von einer »neuen Kluft« sprach EU-Kommissar Lázsló Andor in Brüssel. Und der ungarische Wirtschaftswissenschaftler, der seit 2010 in Brüssel für den Bereich Beschäftigung, Soziales und Integration zuständig ist, malte die Zukunft in düsteren Farben: Die Randstaaten »scheinen in der Abwärtsspirale von Leistungsabfall, schnell steigender Arbeitslosigkeit und erodierenden Einkommen gefangen«.
Die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union ist auf 11,8 Prozent (November 2012) gestiegen, den höchsten Stand seit fast zwanzig Jahren. Lag diese in Nord- und Südeuropa vor fünf Jahren noch nahezu gleichauf, klafft sie heute um 7,5 Prozentpunkte auseinander. Deutlich zugenommen hat zwischen den Jahren 2009 und 2012 vor allem auch die Langzeitarbeitslosigkeit – deren Quote stieg im Schnitt von drei auf 4,6 Prozent. Besonders hart betroffen sind hierbei die Slowakei, Spanien, Griechenland, Irland und die drei Baltenstaaten Estland, Litauen und Lettland: Dort ist mehr als jeder siebte der erwerbsfähigen Bevölkerung dauerhaft ohne Arbeit.
Parallel dazu sind die realen Einkommen der Haushalte in zwei Dritteln der Mitgliedsstaaten gesunken. In Griechenland haben Familien gegenüber 2009 fast ein Fünftel weniger Geld (17 Prozent), in Spanien acht und auf Zypern sieben Prozent weniger. In den Nordländern, in Deutschland, Frankreich und Polen, haben die Menschen dagegen trotz Krise durchschnittlich mehr in der Tasche. »2012 war für Europa ein weiteres sehr schlechtes Jahr, was die Verschlechterung der sozialen Lage betrifft«, so EU-Kommissar Andor.
Die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union ist auf 11,8 Prozent (November 2012) gestiegen, den höchsten Stand seit fast zwanzig Jahren. Lag diese in Nord- und Südeuropa vor fünf Jahren noch nahezu gleichauf, klafft sie heute um 7,5 Prozentpunkte auseinander. Deutlich zugenommen hat zwischen den Jahren 2009 und 2012 vor allem auch die Langzeitarbeitslosigkeit – deren Quote stieg im Schnitt von drei auf 4,6 Prozent. Besonders hart betroffen sind hierbei die Slowakei, Spanien, Griechenland, Irland und die drei Baltenstaaten Estland, Litauen und Lettland: Dort ist mehr als jeder siebte der erwerbsfähigen Bevölkerung dauerhaft ohne Arbeit.
Parallel dazu sind die realen Einkommen der Haushalte in zwei Dritteln der Mitgliedsstaaten gesunken. In Griechenland haben Familien gegenüber 2009 fast ein Fünftel weniger Geld (17 Prozent), in Spanien acht und auf Zypern sieben Prozent weniger. In den Nordländern, in Deutschland, Frankreich und Polen, haben die Menschen dagegen trotz Krise durchschnittlich mehr in der Tasche. »2012 war für Europa ein weiteres sehr schlechtes Jahr, was die Verschlechterung der sozialen Lage betrifft«, so EU-Kommissar Andor.
(dapd/jW)
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