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Aus: Ausgabe vom 09.02.2013, Seite 2 / Inland

Abschiebung in den Sudan ausgesetzt

Berlin. Die für Freitag geplante Abschiebung von Osman Tigani in den Sudan (jW berichtete) ist ausgesetzt. Nach Informationen der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten hat das Magdeburger Amtsgericht die Freilassung von Tigani angeordnet, nachdem er Selbstmordabsichten geäußert habe. In diesem Fall hätte eine »begleitete Abschiebung« organisiert werden müssen. Der 38jährige Tigani ist 2004 aus dem Sudan geflohen. Anfang vergangener Woche wurde er in Bitterfeld festgenommen als er seine »Duldung« verlängern wollte. Am Freitag abend sollte er von Berlin-Tegel nach Darfur abgeschoben werden. Flüchtlingsgruppen hatten gegen die Abschiebung ins Kriegsgebiet protestiert. Sie warnten, daß Tigani, der in Deutschland über die Verbrechen der sudanesischen Regierung informiert hatte, bei seiner Ankunft verhaftet und »zum Schweigen gebracht« werde.

(jW)

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