Aus: Ausgabe vom 23.04.2013, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft
Lesetips
Leiharbeiter zählen mit
Das Bundesarbeitsgericht (BAG) hat mehrere positive Entscheidungen zum Thema Leiharbeit gefällt. So sind langfristig im Betrieb eingesetzte Leihbeschäftigte nicht nur bei der Zahl der Betriebsratsmandate und -freistellungen zu berücksichtigen (jW berichtete), sondern auch beim Kündigungsschutz. Das BAG habe »deutliche Signale« gesendet, so der Nürnberger Rechtsanwalt Marc-Oliver Schulze in der Fachzeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb. »Immer dann, wenn Leiharbeiternehmer nicht nur vorübergehend eingesetzt werden, (…) sind sie im Hinblick auf die Grenzzahlen wie Stammarbeitnehmer zu behandeln.« Beispielsweise muß ein Betrieb mit mehr als 20 Beschäftigten – nun inklusive der Leiharbeiter – bei Personalabbau mit dem Betriebsrat einen Sozialplan aushandeln.(jW)
Arbeitsrecht im Betrieb, 4/2013, 72 Seiten, Jahresabo: 135,60 Euro. www.aib-web.de
Begrenzte Solidarität
Die Autokrise hat offenbart: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Solidarität in den Europäischen Betriebsräten ist längst nicht so weit entwickelt, wie zum Teil vermutet. Das gilt für Opel, wo zwischen den Standort-Betriebsräten offene Konflikte über Zugeständnisse und Produktvergaben ausgebrochen sind. Und es gilt für den Europäischen Betriebsrat (EBR) von Ford, wie dessen Sekretär Georg Leutert im Interview mit der Zeitschrift Mitbestimmung zugibt. In der Krise habe sich gezeigt, »daß die Kollegen sich untereinander durchaus mißtrauen. (…) Viele gehen wohl davon aus, daß der andere im Zweifel sowieso denkt: ›Mein Standort zuerst‹.«Das glauben zum Beispiel Gewerkschafter des Ford-Werks im belgischen Genk, die heftige Kritik an der IG Metall geübt haben (siehe jW vom 9. November 2012). Die Behauptung, die IG Metall habe von den Abbauplänen gewußt und den Konzern davon überzeugt, keinen deutschen Standort zu schließen, sei aber eine »Dolchstoßlegende« die ihn persönlich schwer getroffen habe, so Leutert.
(jW)
Mitbestimmung. Das Magazin der Hans-Böckler-Stiftung, 4/2013, 74 Seiten, Jahresabo. 50 Euro. www.magazin-mitbestimmung.de
Schutzlos in der Schule
In Bildungseinrichtungen kommt der Arbeits- und Gesundheitsschutz zu kurz. Das ist der Tenor verschiedener Beiträge in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Gute Arbeit.(jW)
Gute Arbeit. Gesundheitsschutz und Arbeitsgestaltung, 4/2013, 40 Seiten, Jahresabo: 166,80 Euro
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