Aus: Ausgabe vom 02.07.2013, Seite 12 / Feuilleton
Helmut Just 80
Heute wäre Helmut Just 80 Jahre alt geworden. Seit Sommer 1952 war er DDR-Volkspolizist. Am 30. Dezember desselben Jahres wurde er an der Behm-Brücke in Berlin-Prenzlauer Berg von zwei Westberlinern aus nächster Nähe hinterrücks erschossen. Seine Mörder wurden nie gefaßt. Der Tat war eine Westberliner Hetzkampagne gegen die DDR vorausgegangen. Just wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt. Er hatte nach der Volksschule eine Lehre als Maler absolviert und meldete sich mit 19 Jahren zur Volkspolizei. Die DDR ehrte ihn posthum. Straßen, Stadien und Schulen wurden nach ihm benannt. Das Denkmal für ihn in Berlin wurde nach 1990 abgebaut, die Ehrennamen blieben zum Teil erhalten. Allerdings setzten sich die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen im Potsdamer Stadtrat für die Umbenennung einer Helmut-Just-Straße ein. Just sei »eher ein Täter« gewesen, hieß es. Ihr Antrag scheiterte im Januar nur knapp. Verschiedene Organisationen rufen dazu auf, Just heute, 17 Uhr, mit einer Gedenkveranstaltung zu ehren. Treffpunkt ist der Eingang des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde. (jW)
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