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Aus: Ausgabe vom 19.07.2013, Seite 15 / Feminismus

SED-Politikerin Inge Lange tot

Berlin. Am 13. Juli, wenige Tage vor ihrem 86. Geburtstag ist Inge Lange am Sonnabend in einem Berliner Krankenhaus verstorben. Sie gehörte von 1973 bis 1989 dem Politbüro des ZK der SED an und war in der SED-Führung seit Mitte der 60er Jahre für Frauenfragen zuständig. Die in Leipzig gebürtige Schneiderin, Tochter des KPD-Funktionärs Alfred Rosch, trat unmittelbar nach Kriegsende in die KPD ein und arbeitete zunächst in verschiedenen Funktionen des Jugendverbandes. Bis zu ihrem Wechsel in den Parteiapparat 1961 war sie 1. Sekretär der Gebietsleitung der FDJ in der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut. Nach ihrem Ausschluß aus der SED-PDS im Januar 1990 hatte sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Egon Krenz konnte sie bewegen, sich als Autorin an dem von ihm herausgegebenen Band »Walter Ulbricht«, der im Juni zu dessen 120. Geburtstag im Verlag Das Neue Berlin erschienen ist, mit einem Beitrag zu beteiligen.Darin berichtete Inge Lange unter anderem, wie in den 60er Jahren in der von Ulbricht begründeten Frauenkommission das Thema Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper kontrovers diskutiert worden war. Am Ende stand das Gesetz zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs, das am 9. März 1972 gegen 14 Stimmen aus der CDU-Fraktion in der DDR-Volkskammer angenommen wurde. Damit wurde der Schwangerschaftsabbruch mit einer Fristenlösung legalisiert. Erstmals in der deutschen Rechtsgeschichte war Frauen das Recht zugestanden worden, daß sie binnen zwölf Wochen selbst über den Abbruch ihrer Schwangerschaft entscheiden durften. (jW)

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