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Aus: Ausgabe vom 20.08.2013, Seite 4 / Inland

Patienten bekommen Spardruck zu spüren

Berlin. Die Krankenkassen verzeichnen Überschüsse in Milliardenhöhe. Dennoch versuchen sie zu sparen. Das hat Folgen für die Patienten: Krankenversicherte in Deutschland bekommen in Hunderttausenden Fällen Leistungen wie Krankengeld, Reha oder Hilfsmitteln nicht bewilligt. Das geht aus Daten des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) hervor, wie dpa meldet. So wurden von 500000 MDK-Gutachten zu Hörgeräten ganze 37 Prozent abgelehnt. Auch eine hohe Zahl von Krankschreibungen wurde nicht genehmigt. So gab es im vergangenen Jahr in rund 1,5 Millionen Fällen von den einzelnen Kassen initiierte MDK-Gutachten zu ärztlich festgestellter Arbeitsunfähigkeit. 16 Prozent der Menschen wurden zurück an den Arbeitsplatz geschickt. Noch düsterer sieht es bei Reha-Leistungen aus. Bei 700000 Prüfungen kamen die MDK-Ärzte in 39 Prozent der Fälle zu dem Ergebnis, daß die medizinischen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt seien. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Ulrike Mascher, sagte, Patienten sollten sich »auf keinen Fall damit zufriedengeben, wenn der MDK ein Hörgerät über den Festbetrag ablehnt oder eine Reha-Leistung«. Problematisch sei, daß Entscheidungen zur Arbeitsunfähigkeit oft nach Aktenlage getroffen würden. »Bei Menschen mit psychischen Erkrankungen ist das fatal.« (dpa/jW)