Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 17.10.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Das Hilfswerk UNRWA

Der Krieg in Syrien hat die offiziellen neun Flüchtlingslager der 500000 palästinensischen Flüchtlinge nicht verschont. Die meisten Schulen und Krankenhäuser, die das UN-Hilfswerk für die palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA) in den Lagern unterhält, mußten geschlossen oder in Lager für Vertriebene umfunktioniert werden. ­UNRWA schätzt, daß 50 Prozent der Palästinenser in Syrien ihre Wohnungen und Häuser verlassen mußten und in anderen Teilen des Landes oder in einem Nachbarland Zuflucht suchen.

UNRWA arbeitet weiter, doch der Preis ist hoch, wie im 60. Krisenbericht der Organisation von Ende September zu lesen ist. Acht Mitarbeiter wurden getötet, 17 verhaftet oder sie gelten als vermißt, 14 Mitarbeiter wurden im Kreuzfeuer verletzt. 21 UNRWA-Fahrzeuge wurden gestohlen, anderen Fahrzeugen wurde das Benzin aus dem Tank gestohlen. 8506 Personen hat UNRWA in 19 seiner Einrichtungen in Aleppo, Lattakia und Damaskus aufgenommen. Weitere 18000 Menschen sind aus Yarmuk und Ein-El-Tal (Aleppo) und anderen Lagern geflohen.

UNRWA hilft den erneut vertriebenen palästinensischen Flüchtlingen in Syrien mit Unterkunft, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung. Wasserver- und Abwasserentsorgung müssen organisiert werden, Schulunterricht, Trainingsprogramme für Jugendliche und Frauen und die Verteilung von Nothilfe an die Menschen stehen täglich auf dem Programm. Allein in einer Woche wurden landesweit Hilfspakete mit Lebensmitteln an 98523 palästinensische Familien verteilt, heißt es in dem Krisenbericht. Auch palästinensische Flüchtlinge aus dem Irak, die 2006 in Syrien Zuflucht vor dem Krieg in ihrer Heimat suchten, werden von UNRWA versorgt.


Das im Dezember 1949 gegründete Hilfswerk nahm am 1. Mai 1950 seine Arbeit auf. Damals unterstützte UNRWA 700000 Palästinenser, die mit der Gründung Israels (1948) aus ihrer Heimat vertrieben worden oder geflohen waren. Heute versorgt UNRWA fünf Millionen palästinensische Flüchtlinge in 58 Lagern in der gesamten Region des Nahen Ostens. 675,3 Millionen US-Dollar stehen der Organisation für das laufende Jahr 2013 zur Verfügung. Als Nothilfe für die aus Syrien geflohenen Palästinenser oder für die, die im Land vertrieben sind, hat UNRWA weitere 199,6 Millionen US-Dollar beantragt. 150 Millionen davon sollen den Palästinensern in Syrien helfen, 44,7 Millionen den palästinensischen Flüchtlingen, die aus Syrien in den Libanon geflohen sind, und 4,3 Millionen US-Dollar gehen an Palästinenser in Jordanien.

Die fünf größten UNRWA-Unterstützer sind die USA, die EU, Großbritannien, Schweden und Norwegen. (kl)

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