Aus: Ausgabe vom 04.01.2014, Seite 3 / Schwerpunkt
Hintergrund: Terrorlager im Grenzgebiet
Die sunnitisch-muslimische Gruppe »Islamischer Staat im Irak und in Syrien« (ISIS) beziehungsweise »Islamischer Staat im Irak und in der Levante« (ISIL), arabisch »Daasch« genannt, will nach Ansicht irakischer Politiker die mehrheitlich von sunnitischen Muslimen bewohnten Provinzen des Landes – Ninova, Diyala, Bagdad, Anbar – übernehmen. Die Gruppe wolle die Provinz Anbar vom Irak abtrennen und »an Gebiete im Osten Syriens anschließen«, die von ihr kontrolliert werden, sagte Hakim Al-Jumaily vom Ausschuß für Sicherheit und Verteidigung im irakischen Parlament. Anbar ist die größte der irakischen Provinzen und war nach 2003 wie die anderen zentralirakischen Provinzen und der kurdische Nordirak von US-Truppen besetzt.
Al-Jumaily, der sich in einem Gespräch mit dem vom deutschen Außenministerium mit finanzierten Onlineportal »Niqash« äußerte, kritisierte, daß sich die Regierung in Bagdad zu spät um diese Gefahr gekümmert habe. »Unsere Armee hätte das Einsickern dieser Kämpfer in den Irak von Anfang an verhindern müssen«, so Al-Jumaily. Ähnlich äußerte sich Suhaib Al-Rawi, der einem lokalen Sicherheitskomitee in Anbar angehört. »Die Mitglieder dieser extremistischen Gruppen überqueren Tag für Tag die Grenze, und niemand scheint in der Lage zu sein, sie zu stoppen. Erst leben sie bei uns, dann ziehen sie in ihre Wüstenlager und dann töten sie uns.«
Die Kämpfer überqueren nicht nur die Grenze, sie verfügen in dem unübersichtlichen und oft schwer zugänglichen Wüstengebiet im Westirak über Stützpunkte und Trainingslager, von wo sie sowohl Angriffe im Irak als auch in Syrien starten. Durch die Region führt zudem eine Schmuggelroute. Früher sei vor allem Vieh aus und über den westlichen Irak nach Saudi-Arabien geschafft worden, derzeit sind es Waffen und Kämpfer. Die Wüstenlager, die sich von Mosul im Norden bis Babel im Süden im Grenzgebiet zu Syrien befinden, waren nach dem Einmarsch der von den USA geführten Besatzungstruppen 2003 entstanden und wurden seit Beginn des Krieges in Syrien 2011 wiederbelebt.
(kl)
Al-Jumaily, der sich in einem Gespräch mit dem vom deutschen Außenministerium mit finanzierten Onlineportal »Niqash« äußerte, kritisierte, daß sich die Regierung in Bagdad zu spät um diese Gefahr gekümmert habe. »Unsere Armee hätte das Einsickern dieser Kämpfer in den Irak von Anfang an verhindern müssen«, so Al-Jumaily. Ähnlich äußerte sich Suhaib Al-Rawi, der einem lokalen Sicherheitskomitee in Anbar angehört. »Die Mitglieder dieser extremistischen Gruppen überqueren Tag für Tag die Grenze, und niemand scheint in der Lage zu sein, sie zu stoppen. Erst leben sie bei uns, dann ziehen sie in ihre Wüstenlager und dann töten sie uns.«
Die Kämpfer überqueren nicht nur die Grenze, sie verfügen in dem unübersichtlichen und oft schwer zugänglichen Wüstengebiet im Westirak über Stützpunkte und Trainingslager, von wo sie sowohl Angriffe im Irak als auch in Syrien starten. Durch die Region führt zudem eine Schmuggelroute. Früher sei vor allem Vieh aus und über den westlichen Irak nach Saudi-Arabien geschafft worden, derzeit sind es Waffen und Kämpfer. Die Wüstenlager, die sich von Mosul im Norden bis Babel im Süden im Grenzgebiet zu Syrien befinden, waren nach dem Einmarsch der von den USA geführten Besatzungstruppen 2003 entstanden und wurden seit Beginn des Krieges in Syrien 2011 wiederbelebt.
(kl)
www.niqash.org
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