Aus: Ausgabe vom 12.02.2014, Seite 13 / Feuilleton
Großer Cocktail
Den Höhepunkt der Erregung am roten Teppich hat das Festival vermutlich schon hinter sich. George Clooney und Matt Damon, die ja schon bei Nestlé-Werbefernsehaufnahmen so wunderbar harmonierten, posierten ähnlich kongenial am Wochenende am Potsdamer Platz für Clooneys Klamotte »Monuments Men«, in der auch noch Bill Murray lustige Gesichter macht, die von Schaulustigen am Teppich einem Familienfilm mit Murmeltier zugeordnet werden konnten – in diesem Moment war der Hysteriepegel am Anschlag.
Zeitgleich kam der Film in die US-Kinos. 22,7 Millionen Dollar spielte er dort laut »Box Office Mojo«am Wochenende ein. Übertroffen wurde das nur von »The Lego Movie« (69,1 Mio.), in dem ein Plastikmännchen die Welt rettet.
Clooney, Damon und Murry retten lediglich Gemälde von Vermeer oder Michelangelo vor den Nazis. Sie gehören zu einer Spezialeinheit der US-Armee, den »Monuments Men«, deren letzter Überlebender Harry Ettlinger vom Berlinale-Galapublikum mit Standing Ovations bedacht wurde, woraufhin er sich zu einer Mitteilung in den Badischen Neuesten Nachrichten (Montagausgabe) veranlaßt sah: »Meine Ansicht dazu ist, daß ich nur meinen Job getan habe.«
Die Exkursion dieser »Anti-Gurlitt-Bande« (Diedrich Diederichsen, taz vom Montag) ins Reich der Nazis hätte kaum seichter verfilmt werden können. Gedreht wurde in den Studios von Potsdam-Babelsberg. Nicht zuletzt deutsche Filmfördergelder erlaubten etwa die Errichtung einer exzellenten Neuschwanstein-Kulisse.
Beflügelt von deutscher Kulturbeflissenheit dachte Ex-James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan am Montag auf dem Festival laut darüber nach, selbstgemalte Bilder auszustellen, die in seinem Keller lagerten. Seit 14 Jahren male er. »Das ist eine Therapie.« Auf der Berlinale stellte der 60jährige eine Selbstmörderkomödie vor und sagte über das Sterben: »Es sollte die eigene Entscheidung sein – vielleicht ein großer Cocktail, Brahms, Beethoven und dann Gute Nacht.« (jW)
Zeitgleich kam der Film in die US-Kinos. 22,7 Millionen Dollar spielte er dort laut »Box Office Mojo«am Wochenende ein. Übertroffen wurde das nur von »The Lego Movie« (69,1 Mio.), in dem ein Plastikmännchen die Welt rettet.
Clooney, Damon und Murry retten lediglich Gemälde von Vermeer oder Michelangelo vor den Nazis. Sie gehören zu einer Spezialeinheit der US-Armee, den »Monuments Men«, deren letzter Überlebender Harry Ettlinger vom Berlinale-Galapublikum mit Standing Ovations bedacht wurde, woraufhin er sich zu einer Mitteilung in den Badischen Neuesten Nachrichten (Montagausgabe) veranlaßt sah: »Meine Ansicht dazu ist, daß ich nur meinen Job getan habe.«
Die Exkursion dieser »Anti-Gurlitt-Bande« (Diedrich Diederichsen, taz vom Montag) ins Reich der Nazis hätte kaum seichter verfilmt werden können. Gedreht wurde in den Studios von Potsdam-Babelsberg. Nicht zuletzt deutsche Filmfördergelder erlaubten etwa die Errichtung einer exzellenten Neuschwanstein-Kulisse.
Beflügelt von deutscher Kulturbeflissenheit dachte Ex-James-Bond-Darsteller Pierce Brosnan am Montag auf dem Festival laut darüber nach, selbstgemalte Bilder auszustellen, die in seinem Keller lagerten. Seit 14 Jahren male er. »Das ist eine Therapie.« Auf der Berlinale stellte der 60jährige eine Selbstmörderkomödie vor und sagte über das Sterben: »Es sollte die eigene Entscheidung sein – vielleicht ein großer Cocktail, Brahms, Beethoven und dann Gute Nacht.« (jW)
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