Aus: Ausgabe vom 09.05.2014, Seite 12 / Feuilleton
Zum »Tag des Sieges« in Berlin
Das Foto entstand vor einem Jahr in St. Petersburg. Wie immer gedachte die Stadt am »Tag des Sieges« ihrer Befreiung im »Großen Vaterländischen Krieg«. Allein im »Hungerwinter« 1941/42 hatte die Wehrmacht 66200 Brandbomben abgeworfen, auch auf Krankenhäuser und Schulen. Insgesamt starben durch die Belagerung der Stadt etwa zwei Millionen Menschen. Das Foto des Veteranen stammt von Alexander Petrosian. Als St. Petersburg noch Leningrad hieß, absolvierte Petrosian dort die Fachhochschule für Kino und Fotografie, anschließend ging er noch auf die Kunsthochschule. Die solide Ausbildung hat wunderbare Ergebnisse gezeitigt, seine Arbeiten wurden in den letzten Jahren nicht nur von Newsweek oder Geo Bilder gekauft, sondern auch von der Komsomolskaja Prawda. Zweimal gewann Petrosian den Fotopreis der Stadt, die von ihren Bewohnern mittlerweile vergleichsweise schnodderig »Pita« genannt wird. So heißt auch ein Fotoband mit Straßenszenen, den Petrosian 2011 herausgebracht hat. Am heutigen »Tag des Sieges« präsentiert der Fotograf einige seiner Bilder in Berlin. Anschließend nimmt er an einer Podiumsdiskussion teil, in der es unter anderem um die Bedingungen der »Street Photography« in Rußland gehen soll. Beginn ist 19 Uhr in den Räumen des Kunstbuchvertriebs Vice Versa, Immanuelkirchstr. 12, Berlin-Prenzlauer Berg. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Vorschlag
vom 09.05.2014 -
Foto der Woche
vom 09.05.2014 -
Nachschlag: Fußballstar als gute Fee
vom 09.05.2014 -
Schnellzug aus DigItalien
vom 09.05.2014 -
Stoppt die Storyline
vom 09.05.2014 -
Ironiker Werwolf
vom 09.05.2014 -
Elender Krieg
vom 09.05.2014 -
Wie die Welt tönt
vom 09.05.2014