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Aus: Ausgabe vom 07.06.2014, Seite 16 / Aktion

Feiern Sie mal rot!

Beim UZ-Pressefest am letzten Wochenende im Juni können Sie sich bei guter Musik und leckerem Essen marxistisch schulen lassen
Von Dietmar Koschmieder
Politik und Musik: Moshe Zuckermann (l.) trifft im jW-Zelt auf K
Politik und Musik: Moshe Zuckermann trifft im jW-Zelt auf Konstantin Wecker
Natürlich darf man sich auf dem diesjährigen UZ-Pressefest in Dortmund, dem legendären Volksfest der DKP, auch leiblichen und musikalischen Genüssen hingeben. Ein Höhepunkt unter lauter Höhepunkten ist dabei sicherlich das Konzert von Konstantin Wecker am Samstag, 28. Juni 2014, abends auf der Hauptbühne. Zuvor aber kann man den Meister schon ab 16 Uhr bei einem Streitgespräch im Zelt der jungen Welt erleben, bei dem er mit dem israelischen Freudomarxisten und Kunsttheoretiker Moshe Zuckermann Gedanken zur politischen Wirksamkeit von Musik austauscht. Geleitet wird das Gespräch von Susann Witt-Stahl, Chefredakteurin der Musikzeitschrift Melodie & Rhythmus. Sie wird druckfrisch die zweite Ausgabe dieser runderneuerten Zeitschrift mitbringen, in der alle drei Diskutanten übrigens auch Autoren sind. Bereits um 11 Uhr kommt es am gleichen Ort zu einer Deutschlandpremiere: Stefan Huth, stellvertretender Chefredakteur der jungen Welt, stellt das Buch »Dialektik der Konterrevolution. Schriften gegen Restauration und Weltordnungskriege« vor. Eine Sammlung wichtiger Aufsätze des im Januar 2014 verstorbenen jW-Autors Werner Pirker – kaum jemand hat so präzise und auch langfristig geltende Analysen zu den sich verändernden weltpolitischen Entwicklungen verfaßt wie dieser österreichische Denker. Mit dem Buch können nun viele seiner Gedanken und Erkenntnisse nachgelesen werden – eine Grundlage für alle bisherigen und künftigen Leserinnen und Leser der jungen Welt. Um 13 Uhr geht es gleich weiter mit der Schulung: Wenn in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung etwas Intelligentes über Lenin steht, ist es garantiert von Dietmar Dath. Der Schriftsteller und Autor wird mit jW-Feuilletonredakteur Thomas Wagner über »Leninsches Denken heute« diskutieren.

Der Sonntag, 29. Juni, startet mit einem Jazzfrühstück, es folgen ab 13 Uhr die jW-Korrespondentin Karin Leukefeld, Moshe Zuckermann und jW-Auslandschef André Scheer, die die Lage im Nahen Osten besprechen. Mit internationalen Medien geht es gleich um 14 Uhr weiter: Vertreter von Morning Star (GB), UZ und junge Welt, Arbejderen (DK) und Letzebuerger Vollek (L) diskutieren darüber, wie der rechte Vormarsch in Europa zu stoppen ist. Gleich anschließend sprechen der jW-Autor und ehemalige Topspion im NATO-Hauptquartier Rainer Rupp, der Vorsitzende der DKP, Patrick Köbele, und der Chefredakteur der jungen Welt, Arnold Schölzel, über die »Schöne neue Weltkriegsordnung. Pläne, Gegenentwürfe«. Hier sollen nicht einzelne Schlachten, sondern die generellen Linien der Hauptkräfte des Imperialismus analysiert werden.


Und wenn Sie jetzt sagen, daß ist doch reichlich viel für ein Wochenende, müssen wir zugeben, daß dies nur ein kleiner Ausschnitt aus einem riesigen Angebot auf diesem großartigen Fest ist. Informieren Sie sich, stellen Sie sich Ihr eigenes Programm zusammen. Der Eintritt ist frei, der Kauf einer Soliplakette für fünf Euro erwünscht. Busse fahren übrigens unter anderem aus Berlin, Stuttgart, Frankfurt am Main und Bremen. Der Wischlinger Revierpark in Dortmund ist aber auch gut mit der Deutschen Bahn und S-Bahn zu erreichen.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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