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Aus: Ausgabe vom 11.06.2014, Seite 13 / Feuilleton

Mülheimer Preis

Der Mülheimer Dramatikerpreis geht in diesem Jahr an den aus Leipzig stammenden Autor Wolfram Höll. Er gewann die mit 15000 Euro dotierte Auszeichnung in der Nacht zum Sonntag für sein Stück »Und dann« in einer Inszenierung des Schauspiels Leipzig. Darin wird vom Verlust der Mutter aus der Perspektive eines Sechsjährigen erzählt. Der Preis soll am 22. Juni überreicht werden. Den Publikumspreis erhielt die Performancegruppe Rimini-Protokoll für »Qualitätskontrolle«, eine Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart. Höll, Jahrgang 1986, setzte sich in der öffentlichen Jurysitzung im Mülheimer Theater knapp mit drei Stimmen gegen René Pollesch durch, der schon 2001 und 2006 in Mülheim gewonnen hat und für »Gasoline Bill« zwei Stimmen verbuchen konnte. »Und dann« bezieht sich auf eine typische Redewendung von Kindern, die bei ihren Erzählungen Sätze aneinanderreihen. In Hölls Stück wohnt der Sechsjährige mit dem Vater und den Geschwistern übrigens in der DDR. Der kleine Junge versteht nicht recht, was passiert ist, er staunt – während der Zuschauer was überlegt? Ist die Mutter geflohen oder gestorben? Das nennt man dann »politische Dimension«. (dpa/jW)

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