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Aus: Ausgabe vom 18.08.2014, Seite 12 / Feuilleton

Dissident ­gestorben

Berühmt wurde Wolfgang Leonhard mit dem autobiographischen Bestseller »Die Revolution entläßt ihre Kinder« (1955) über seine Wandlung vom Kommunisten zum Dissidenten. Am Sonntag ist er im Alter von 93 Jahren nach schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Daun in der Eifel gestorben. Mit seiner Mutter, der kommunistischen Publizistin Susanne Leonhard, war Leonhard als 14jähriger in die UdSSR geflohen. Am 30. April 1945 kehrte er als 24jähriger mit der »Gruppe Ulbricht« nach Berlin zurück, um die kommunale Verwaltung aufzubauen. Zwei Jahre lang wirkte er in der Abteilung Agitation und Propaganda des ZK der KPD (ab 1946 SED), lehrte anschließend an der Parteihochschule Karl Marx in Kleinmachnow Geschichte. 1949 zog Leonhard über Prag und Jugoslawien in die BRD, wo er recht bald im Ruf eines »Kremlastrologen« stand. Von 1966 bis 1987 lehrte er an der Historischen Fakultät in Yale »Geschichte der kommunistischen Weltbewegung«. Nach dem Mauerfall erklärte er sich im Buch »Meine Geschichte der DDR« zum »ersten Prager Botschaftsflüchtling der DDR«. (dpa/jW)

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