Gruner + Jahr streicht Stellen

München. Der Verlag Gruner + Jahr plant seinen größten Stellenabbau seit Jahren. Bis zu 400 der 2400 Arbeitsplätze in Deutschland sollen gestrichen werden, wie die Tochter des Medienkonzerns Bertelsmann am Mittwoch mitteilte. Zu dem Verlag gehören unter anderem die Magazine Geo, Stern und Brigitte. Vorstandschefin Julia Jäkel schloß betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Sie kündigte an, zunächst frei werdende Stellen nicht nachzubesetzen und Mitarbeiter in Altersteilzeit zu schicken. Mit dem Stellenabbau will das Unternehmen seine Kosten um 75 Millionen Euro senken. Mit scharfer Kritik reagierte der stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Frank Werneke, auf die Ankündigung der Stellenstreichung: »Dieser Schritt ist ein Armutszeugnis für die vieldiskutierte und vollmundig angekündigte Strategie, den Verlag fit für den digitalen Wandel und die Zukunft auf dem Zeitschriftenmarkt zu machen.«

Vor knapp einem Jahr hatten das Unternehmen und seine Gesellschafter versucht, dem Digitalgeschäft auf die Sprünge zu helfen. Jäkel hatte angekündigt, mit dem Ausbau der Internetaktivitäten Versäumtes nachzuholen. (Reuters/jW)