Aus: Ausgabe vom 23.09.2014, Seite 12 / Feuilleton
Totalität der Überwachung
Das 57. Leipziger Festival für Dokumentarfilm wird am 27. Oktober mit »Citizenfour« von Laura Poitras eröffnet. Die vielfach preisgekrönte Regisseurin hatte im Januar 2013 verschlüsselte E-Mails von einem Absender erhalten, der sich »citizen four« nannte und behauptete, im Besitz von Beweisen für Massenüberwachungsprogramme der NSA und anderer Nachrichtendienste zu sein. Im Juni 2013 flog Poitras mit den Journalisten Glenn Greenwald und Ewen MacAskill nach Hongkong, für das erste von vielen Treffen mit Edward Snowden. Sie hatte ihre Kamera dabei. »Citizenfour« ist als Dokumentarthriller angelegt, und »wirkt lange nach«, wie Festivaldirektor Claas Danielsen in einer Pressemitteilung vom Montag versicherte. »Laura Poitras gelingt es, die Totalität der modernen Überwachung geradezu physisch erfahrbar zu machen. Zugleich zeichnet sie das Psychogramm eines Menschen, der ohne Kompromisse Zivilcourage lebt.« Die Weltpremiere des Films soll am 10. Oktober beim New York Film Festival gefeiert werden. In die deutschen Kinos soll er am 6. November kommen. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Gehirnwäsche
vom 23.09.2014 -
Aus Resten und Brocken
vom 23.09.2014 -
Nach dem großen Regen
vom 23.09.2014 -
Eros und Anstand
vom 23.09.2014 -
Nachschlag: Friendly fire
vom 23.09.2014 -
Vorschlag
vom 23.09.2014