Online-Logbuch (5)
Von André ScheerMit von Menschen produzierten Flugkörpern gibt es gelegentlich Probleme. So haben wir am 12. November (auch per Livestream auf jungewelt.de) miterleben können, wie die Sonde »Rosetta« auf dem Kometen »67P/Tschurjumow-Gerassimenko« alias »Tschuri« gelandet ist. Womit die Wissenschaftler jedoch nicht gerechnet haben: Die Sonde ist an einem so schattigen Plätzchen gelandet, dass die Solarzellen nicht genügend Licht bekamen und sich der Flugkörper nach wenigen Tagen abschaltete.
Nach wenigen Tagen abgeschaltet haben wir unseren »Sputnik«, den neuen Internetauftritt der jungen Welt, nicht. Aber wie vor allem Onlineabonnenten merken mussten: Es gibt nach wie vor Probleme. Noch immer hakt es zum Beispiel beim Versand der elektronischen Ausgabe per E-Mail. Wir haben volles Verständnis dafür, dass bei manchen Lesern inzwischen die Geduld am Ende ist, aber: Es ist Besserung in Sicht. Am Sonnabend kommen die Kolleginnen und Kollegen aus Redaktion und Verlag wie jedes Jahr im November zur Beratung zusammen, und dabei werden wir auch einige grundsätzliche Entscheidungen treffen. Bis spätestens Mitte Dezember sollen so wieder alle gewohnten Leistungen verfügbar sein -- und die neuen Zusatzangebote weiterlaufen.
Die Internetseite selbst findet viel Zuspruch, gerade bei jüngeren Lesern. Andere weisen uns auf Verbesserungsmöglichkeiten hin, etwa fehlende Autorenangaben auf der Startseite oder dass nicht einfach zu erkennen ist, ob ein Artikel auch in der gedruckten Ausgabe erschienen ist. Wir nehmen alle diese Anregungen auf und versuchen, sie umzusetzen. Manches haben wir schon erledigt, an anderem wird gerade gearbeitet.
Ganz nebenbei haben wir vor einer guten Woche auch die neue Seite der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz gestartet. Der Zuspruch ist groß, Hunderte Leserinnen und Leser haben die Angebote bereits genutzt, um Eintrittskarten zu bestellen, Infostände anzumelden und sich über das Programm zu informieren. Aber eines ist auch klar: Wir werden mit rosa-luxemburg-konferenz.de ganz bestimmt nicht jungewelt.de Konkurrenz machen - denn unsere Hauptaufgabe ist das Herausgeben der Zeitung, Tag für Tag, gedruckt und online.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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vom 22.11.2014