Petition gegen »Ida«
Gegen den polnischen Oscar-Kandidaten »Ida« von Regisseur Pawel Pawlikowski wird im Herkunftsland der Vorwurf erhoben, er schüre antipolnische Gefühle. Mehr als 20.000 Unterzeichner einer Petition an das Institut für Filmkunst fordern Nachbesserungen an dem Schwarzweißfilm über eine junge Nonne, die in den 60er Jahren kurz vor dem Gelübde von ihrer jüdischen Herkunft erfährt. Initiiert wurde die Petition von einer nationalkonservativen Stiftung. Der Film vermittle fälschlicherweise den Eindruck, Polen seien für die Verbrechen an Juden im Zweiten Weltkrieg verantwortlich gewesen, heißt es in der Eingabe. Die Eltern der jungen Nonne werden während der deutschen Besatzung von einem polnischen Nachbarn ermordet, die Deutschen mit keinem Wort erwähnt. Der Historiker Marcin Zaremba konnte die Kritik in der Gazeta Wyborcza (Donnerstag) nicht nachvollziehen: In dem Film gehe es um die Suche nach Identität, nicht darum, jemanden anzuklagen. »Ida« wurde mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und in zwei Kategorien für den Oscar nominiert. (dpa/jW)
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