Grünen-Kandidatin droht Parteiausschluss
Hamburg. Eine Kandidatin der Grünen für die Wahl zur Hamburger Bürgerschaft steht nach einem Wahlkampfauftritt bei türkischen Faschisten unter Druck. Die auf Listenplatz 25 kandidierende Vorsitzende der Türkischen Gemeinde Hamburg, Nebahat Güçlü, hatte am 18. Januar auf einem Festival der »Türkischen Föderation« in der Hansestadt um Stimmen geworben. Diese wird den »Grauen Wölfen« zugerechnet (siehe jW vom 27. Januar). »Dieser Auftritt fand ohne unser Wissen statt«, erklärten die Spitzenkandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, Katharina Fegebank und Jens Kerstan. »Für uns ist klar: Wir werben nicht um Stimmen am rechten Rand.« Ein Auftritt bei offen nationalistischen Gruppierungen sei unvereinbar mit den Grundwerten der Partei. Da Güçlü nach Informationen des Hamburger Abendblatts einen Rückzug von ihrer Kandidatur ablehne, kündigte der Vizelandesvorsitzende Manuel Sarrazin am Montag abend ein Parteiausschlussverfahren wegen parteischädigenden Verhaltens an.
Ihr sei die Nähe der »Türkischen Föderation« zu den »Grauen Wölfen« nicht bekannt gewesen, behauptete Güçlü am Dienstag in einer persönlichen Erklärung. Sie bleibe »mit Leib und Seele Grüne« und halte an ihrer Kandidatur fest, so Güçlü weiter.
Nick Brauns
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