McBride c/o Berlin
Der Fotograf Will McBride ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Berlin gestorben, wie seine Familie am Freitag bestätigte. Die Berliner C/O-Galerie hatte im Herbst zu ihrem Neustart im Amerika-Haus eine Ausstellung mit McBrides Bildern aus der Nachkriegszeit gezeigt. Damit schloss sich ein Kreis. 1957 war McBride der erste Fotograf, dessen Aufnahmen im Amerika-Haus präsentiert wurden. Der Wahlberliner stammte aus St. Louis (Missouri) und galt als Reportagefotograf von Weltruf. Für einige Aufregung sorgte in der bigotten BRD ein Foto von ihm auf dem Cover der Zeitschrift Twen, das seine hochschwangere Frau im Profil mit halb geöffneter Jeans zeigte. 1974 brachte McBride ein Sexualaufklärungsbuch für Jugendliche heraus, »Zeig mal!« war konzipiert als »Anleitung zur Liebesfähigkeit« und wurde beim späteren Erscheinen in den USA umgehend verboten. Auch in der BRD der 90er Jahre unter Helmut Kohl galt es wieder als Skandal. In den letzten Jahren betätigte sich McBride vor allem als Maler und Bildhauer. Für sein letztes Werk, die monumentale Installation »No War!« aus 200 Bronzeskulpturen und Gemälden, fand sich kein Museum. (dpa/jW)
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