Polizeigewalt beim »Naziaufmarsch 2.0«
Leipzig. Nach der rückläufigen Teilnehmerzahl beim jüngsten Pegida-Aufmarsch in Dresden schwindet auch der Rückhalt für das islamophobe Legida-Bündnis in Leipzig. Zu dessen Kundgebung am Freitag abend erschienen nach einer Schätzung der Stadt 1.500 Anhänger – angemeldet waren 15.000 bis 20.000 Teilnehmer. Die Stadt sprach von 5.000 Gegendemonstranten bei der Veranstaltung »Leipzig. Courage zeigen«. Rund 2.000 Polizisten waren im Einsatz. Es gab Blockaden am Zugang zur Legida-Kundgebung vor der Oper. Die Polizei räumte und stellte die Personalien der Beteiligten fest. Wie in der Vorwoche verübten Unbekannte Brandanschläge auf die Deutsche Bahn.
Der Blog Störungsmelder der Zeit berichtete, dass rechtsnationale Redner den zahlreichen Hooligans gedankt hätten, die als Ordner eingesetzt waren. Auch etliche Neonazis seien anwesend gewesen. Sebastian Striegel, Landtagsabgeordneter der Grünen, habe von einem »Naziaufmarsch 2.0« gesprochen. Laut Störungsmelder sollen Polizisten insbesondere gegen NoLegida-Anhänger und Journalisten gewalttätig vorgegangen sein. »Unsouverän und aggressiv« seien die Beamten gewesen, so Striegel. »Die Polizei drängte den Protest mit Pferden ab, schubste Menschen in Richtung fahrender Straßenbahnen.« »Danke Polizei«, hieß es später auf der Facebook-Seite von Legida. (dpa/jW)
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