Alle Zukünfte
Am Wochenende wurde in Venedig die 56. Biennale für zeitgenössische Kunst eröffnet. Bis zum 22. November werden mehr als eine halbe Million Besucher erwartet. Kurator Okwui Enwezor vom Münchner Haus der Kunst hat die Ausstellung unter das Motto »All the World’ Futures« gestellt – Alle Zukünfte dieser Welt. Vertreten sind 163 Künstler aus 53 Ländern und 89 Nationen präsentieren sich mit eigenen Landesausstellungen. Deutschland ist mit einer »imaginären Fabrik« dabei, in der fünf Künstler zeitkritische Fragen wie Arbeitslosigkeit und den Umgang mit Flüchtlingen aufgreifen. Zum Auftakt der weltweit wichtigsten Kunstschau, die vor 120 Jahren erstmals stattfand, erhielt am Samstag die in Berlin lebende US-Amerikanerin Adrian Piper (66) den Goldenen Löwen als beste Künstlerin. Der Preis für den besten Länderauftritt ging an Armenien. Der 71jährige ghanaische Bildhauer El Anatsui wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Piper gilt als Aushängeschild der politisch engagierten Konzeptkunst. »Ihre Präsentationen laden uns zu einer lebenslangen Performance persönlicher Verantwortung ein«, sagte Enwezor. Hundert Jahre nach den Massakern an den Armeniern im Osmanischen Reich wollte die Jury mit der Vergabe des Goldenen Löwen an das »Volk in der Diaspora« ein Zeichen setzen. Beim armenischen Auftritt habe jeder Künstler »seine eigene Verortung wie auch das kulturelle Erbe eingebracht«. (dpa/jW)
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