OECD sorgt sich um Versicherer
Berlin. Die anhaltend niedrigen Zinsen bergen nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für Rentenfonds und Versicherer längerfristig große Risiken. Renten- und Lebensversicherer könnten die Renditeversprechen aus früheren Zeiten nur dann einhalten, wenn sie auf ertragsstarke Anlagen auswichen, erklärte die Industriestaaten-Gruppe am Mittwoch. »Damit verbunden sind höhere Risiken bis hin zur Insolvenz einzelner Unternehmen«, teilte die OECD bei ihrem »Unternehmens- und Finanzausblick« mit. Weltweit müsse man die Mittel in die »produktivsten Investitionen stecken«, ohne sich auf allzu große Gefahren einzulassen, mahnte OECD-Generalsekretär Angel Gurria bei der Vorlage des Berichts.
In dem Papier sieht die Organisation auch eine Gefahr darin, dass Unternehmen ihren Aktionären Auszahlungen durch Dividenden und Aktienrückkäufe zukommen lassen, um kurzfristig die Rendite zu steigern. Das führe dazu, dass das Kapital nicht reinvestiert werde. Dieser Trend sei schädlich für innovationsfördernde Investitionen und für das Produktivitätswachstum. Die OECD warnte vor zu heftigen Spekulationen. Sie sei besorgt über »die größere Hebelung und die risikoreichere Investition in hochverzinsliche und komplexe Finanzprodukte«. (Reuters/jW)
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