Das war’s
Lange wurde behauptet, dass alle sieben Jahre in der Popmusik etwas neues entstanden sei: Mitte der 50er Rock ’n’ Roll, Anfang der 60er Beatinvasion, Ende der 60er Progressive, Ende der 70er Punk, frühe 80er HipHop, Ende 80er Acid House, Mitte 90er Drum & Bass. Doch für den englischen Musikjournalisten Simon Reynolds beginnt Popmusik bereits ab Mitte der 80er Jahre sich in latent reaktionären Retrotrends zu wiederholen, wie er 2007 in »Rip it up and start again« mitteilte. Und schon 1985 war in »Sexbeat«, den verfrühten Memoiren des damals noch unter 30jährigen Diedrich Diederichsen zu lesen, dass das evolutionäre »Weiter« in der Popmusik vorbei sei.
Das Ende der historischen Rolltreppenlehre über den musikalischen Fortschritt konstatiert jetzt auch Scooter-Frontmann H. P. Baxxter, allerdings rein medientheoretisch: »Es gibt sicher bestimmte Modeerscheinungen, aber große Revolutionen, wie Punk oder Techno wird's in der Form meiner Meinung nach nicht mehr geben«, sagte der 51jährige am Rande des Filmfestes in München. Denn dafür seien die Kanäle heute viel zu schnell. »Es ist alles gleich omnipräsent. Was heute ist, ist morgen überall.« So könne wenig im Untergrund entstehen und sich eine Subkultur nicht unentdeckt entwickeln. (dpa/jW)
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