Doping: Reiche dopen besser
Frankfurt am Main. Die Ungleichheit im Spitzensport nimmt zu. Das erklärte am Montag der Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Nürnberg, Fritz Sörgel. Seine Erkenntnisse: Sportler mit wenig Geld »können sich nicht optimal dopen«. Mit Hilfe von sogenannten Mikrodosierungen könne das Aufputschen weitgehend unbemerkt vonstatten gehen. Doch ohne die entsprechenden finanziellen Mittel müssten viele Athleten auf die Möglichkeiten der Wissenschaft verzichten. Bessergestellte könnten indes »exzellente Berater« beauftragen. Wo die Schere zwischen Arm und Reich am größten – beziehungsweise das Doping am verbreitetsten – ist, lasse sich nur schwer bestimmen. Sörgel mutmaßte: »Vielleicht ist die Leichtathletik nicht ganz so verdorben, wie der Radsport es mal zu seinen schlimmsten Zeiten war.« (dpa/jW)
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