Staatskapelle besucht Teheran
Daniel Barenboim will in Teheran ein Konzert geben. Das plant der israelisch-argentinische Dirigent und Pianist gemeinsam mit der Berliner Staatskapelle. Das Orchester spreche bereits mit dem Iran über einen Auftritt, teilte die Berliner Staatsoper am Donnerstag mit. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist dessen Schirmherr.
Miri Regev will nicht, dass Daniel Barenboim in Teheran ein Konzert gibt. Die israelische Kulturministerin intervenierte bereits am Mittwoch gegen die Pläne. Sie kündigte an, einen Protestbrief an die Bundesregierung schreiben zu wollen. Barenboim hatte immer wieder die israelische Siedlungspolitik angeprangert. Damit verfolgt der Pianist nach Meinung von Regev eine antiisraelische Linie und schwärze den Staat an.
Wie man Israel in ein schlechtes Licht rückt, das weiß Regev. Sie gehört der rechten Likudpartei an. In der Vergangenheit hatte sie Kultureinrichtungen bereits mit Budgetkürzungen gedroht, sollten die Kritik am Besatzerstaat üben. Afrikanische Flüchtlinge bezeichnete Regev als »Krebsgeschwür«, sagte später jedoch, ihre Äußerung sei falsch wiedergegeben worden. (dpa/jW)
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