Wasserball: Jubel blieb aus
Von Klaus WeiseEs gab Zeiten, da hat man sich bei Wasserball-Rekordmeister Spandau 04 – eh die einzige deutsche Mannschaft, die in dieser körperbildenden Kampfsportart halbwegs internationalen Ansprüchen genügt – nach Niederlagen gegen die Topkonkurrenz vom Kontinent mit den Bewertungen »ordentlich«, »achtbar«, »respektabel« begnügt. Denn diese Niederlagen waren Standard. Diese Genügsamkeit, die weitab war von den vier Meister-Europacup-Siegen in den 80ern, scheint nun endlich wieder echtem Hunger nach Erfolg gewichen zu sein.
Auch wenn die Ergebnisse das noch nicht ganz tragen. Seit drei Jahren ist Spandau ob seiner Verdienste um den europäischen Klubwasserball per Wildcard für die Hauptrunde der Champions League gesetzt. Siege blieben die absolute Ausnahme. Nun, im dritten Jahr, ist ebenfalls noch keiner gelungen. Aber eine Zwei-Tore-Auswärtsniederlage bei CN Barceloneta und drei Remis gegen Olympiakos Piräus, Jadran Herceg Novi (Montenegro) und am Samstag daheim gegen Primorje Rijeka (Kroatien) können als positive Signale verstanden werden.
9:9 (3:2,3:2,2:4,1:1) hieß es in der Schwimmhalle Schöneberg im Duell zwischen Spandau und den Gästen von der Adria. Die Berliner waren damit wesentlich besser als im Frühjahr beim Duell der Vorsaison an gleicher Stätte, als Primorje die Wasserfreunde mit 15:5 demütigte. Wenn das keine Entwicklung ist! Und die vollzieht sich auch im Kopf. Manager Peter Röhle, zugleich Kotrainer des Teams bilanzierte das Match: »Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf ihre Einstellung. Sie hat nach der Schlusssirene nicht gejubelt«. Denn sie führten mehrfach mit zwei Treffern Differenz und brachen auch nicht ein, wenn Rijeka ausglich. Holla: »Das Team wollte unbedingt gewinnen und nicht nur für den braven Einsatz belobigt werden. Das ist eine neue Qualität«, meinte Röhle.
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