Trunk und Skunk.Eine olfaktorische Betrachtung
Von Wiglaf DrosteAußen voll und innen hohl:
Das war wohl der Alkohol.
Sucht ist eine böse Frucht,
sie bedeutet Flucht mit Wucht.
Und so ist man suchtverflucht,
wenn man sucht und sucht und sucht,
Aber, wie man’s dreht und windet,
niemals findet, findet, findet.
Alsbald setzt man jedenfalls
sich die Buddel vorn vor’n Hals.
Dies lässt einen niedersinken
und auch aus dem Maule stinken.
Ruhm und Ruf längst weggepfändet,
inwendig schon halb verendet,
Pestet man, kaum ist’s zu sagen,
miserabel aus dem Magen.
Wenn sich dann die Welt abwendet
und nur ein Signal noch sendet:
Puuh, da hilft nicht mal Odol!,
fühlt man sich auch nicht mehr wohl.
Vieles ist nicht schön am Trunk,
aber stinken wie ein Skunk
Ist der Punkte allertiefster.
Alle stöhnen: Mann, was mieft der!
Garstig gärt es aus dem Weinschlauch,
böse ist des Trinkers Anhauch,
Schon von seiner Fahne ist man
breiter, als man sonst je sein kann.
Doch der Odem, er verfliegt,
wenn man Suff und Sucht besiegt,
Frohe Kunde macht die Runde:
Er riecht nicht mehr aus rohem Munde.
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