Lesetipps
WSI-Mitteilungen
Der aktuelle Wirtschaftsaufschwung kommt vor allem auf den Konten der Konzerne und Banken an. Doch auch für einen Teil der abhängig Beschäftigten fällt ein bisschen was ab. Das zeigt der Tarifpolitische Jahresbericht für 2015, den Reinhard Bispinck vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in den WSI-Mitteilungen vorlegt.
Bemerkenswert ist, dass 2015 nicht nur die Tariflöhne, sondern auch die tatsächlichen Einkommen gestiegen sind. Auf Monatsbasis haben die Effektivverdienste laut Bispinck um 2,8 Prozent zugelegt – und damit erstmals seit längerer Zeit sogar etwas stärker als die Tariflöhne. Der Wissenschaftler führt das in erster Linie auf den gesetzlichen Mindestlohn zurück, von dem vor allem Beschäftigte in tariflosen Unternehmen profitieren. (dab)
WSI-Mitteilungen2/2016, Jahresabo: 92,40 Euro (Studierende: 49,80 Euro). www.wsi-mitteilungen.de
Express
Die CSU blockiert hartnäckig ein im Koalitionsvertrag festgeschriebenes Gesetzvorhaben »gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen«. Andreas Bachmann erklärt einem Beitrag im aktuellen Express, warum das kein großer Verlust ist. Denn der von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgelegte Gesetzentwurf ist nicht geeignet, dem Lohndumping durch Werkverträge und Leiharbeit endlich einen Riegel vorzuschieben. Eine Beweislastumkehr, bei der die Unternehmer belegen müssen, dass die Beschäftigungsverhältnisse legal sind, nicht die betroffenen Beschäftigten deren Illegalität, ist darin ebensowenig vorgesehen wie erzwingbare Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte. (dab)
Express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 2-3/2016, 20 Seiten, 3,50 Euro. www.labournet.de/express
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