Olympia: Temer ist bereit
Rio de Janeiro. In Rio hat die Polizei Rauchgranaten in eine Anti-Olympia-Demo geschossen. Hunderte junge Leute waren mit Transparenten wie »Olympia ohne Löhne, ohne Jobs, ohne Wohnungen« durch die Straßen gezogen, einige hatten die Nationalflagge verbrannt. »Wir demonstrieren gegen unsere Regierung, gegen die Ausplünderung unserer Universitäten«, sagte der 23jährige Student Marlon Yuri. Die Lehrerin Helaine Alves erklärte: »Wir sind hier, weil wir schon seit vier Monaten streiken.« Der durch einen Putsch an die Macht gekommene Präsident Michel Temer erklärte: »30 Tage vor dem Start des größten Sportereignisses der Welt kann Brasilien mit Zuversicht sagen: Wir sind bereit.« Die Wettkämpfe würden »in einer absolut friedlichen und ruhigen Atmosphäre stattfinden«, versicherte er, ungeachtet der Tatsache, dass zuletzt auch Polizeikräfte am Flughafen für ausstehende Lohnzahlungen protestiert und Rio zum Gefahrengebiet erklärt hatten. Für Olympiateilnehmer und -touristen hat Amnesty International die Handy-App »Fogo Cruzado« entwickelt, die Schusswechsel und Überfälle dokumentiert. In der Olympiastadt lebe man »mit einem erhöhten Risiko von Waffengewalt«, sagte Rebeca Lerer von Amnesty. Mit der App würde deutlich, »dass es einen Zusammenhang zwischen dieser Gewaltdynamik und den Olympischen Spielen gibt«. (sid/jW)
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