Fünf Meter Schernikau
Am Freitag wäre die DDR, in die der Dichter Ronald M. Schernikau 1989 aus dem Westen übersiedelte, 67 Jahre alt geworden. Gefeiert wird der »Tag der Republik« mit der Eröffnung des Schernikau-Archivs in der Akademie der Künste am Hanseatenweg in Berlin. Seit etwa einem Jahr befindet sich dort der literarische Nachlass von Schernikau (1960–1991). Er umfasst zahlreiche Werkmanuskripte, Korrespondenz (u. a. mit Günter Amendt, Ulrich Berkes, Gisela Elsner, Peter Hacks, Bernd Heimberger, Elfriede Jelinek, Inge Keller, Dietrich Kittner, Gisela Kraft, Irmtraud Morgner, Stefan Ripplinger, Erika Runge) und größere werkbezogene und thematische Sammlungen. Das nunmehr erschlossene Archiv erstreckt sich über fünf Regalmeter. Anlässlich seiner Eröffnung wird mit einer Lesung aus Schriften und Nachlassdokumenten, mit Musik und Filmausschnitten an den kommunistischen Schriftsteller und Schlagertexter erinnert, der noch vor dem Abitur in der niedersächsischen Provinz einen Bestseller veröffentlichte, mit 20 Jahren nach Westberlin zog, wo er der dortigen Sozialistischen Einheitspartei beitrat, und 1986 ein Studium am Leipziger Literaturinstitut »Johannes R. Becher« aufnahm. Das Programm am Hanseatenweg bestreiten Sabine Wolf (Begrüßung), Stefan Ripplinger (Einführung), Ursula Werner und Thorsten Hierse (Lesung) sowie Volkmar Paschold (Musik). Beginn ist 20 Uhr, Eintritt fünf, ermäßigt drei Euro. (jW)
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