How does it feel …
Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Bob Dylan erfährt die höchste aller Ehrungen, welche der internationale Kulturklüngel der schreibenden Zunft zu vergeben hat. Dabei war er auf dem besten Weg, als einer der »ewigen Kandidaten« zu enden, welche immer wieder aufs neue heiß gehandelt, aber niemals ausgezeichnet werden. Es ist längst kein Ausweis gegenkulturellen Dünkels mehr, ihn in einem Atemzug mit den großen Dichtern aller Zeiten zu nennen. Dylan ist der kleinste gemeinsame Nenner des popinteressierten Groß- und Kleinbürgertums. Er ist so »classic« wie Rock nur sein kann, aber dennoch nicht von gestern. Denn von den meisten Alben, welche er in den 60er/70er Jahren aufnahm, wird man auch in einem Säkulum und mehr noch sagen, dass sie von ihrer poetischen Kraft und musikalischen Schönheit nichts eingebüßt hätten. »Shelter from the Storm« ist das schönste Liebeslied der Welt. Daran ändert auch kein Nobelpreis etwas. (pm)
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