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Aus: Ausgabe vom 12.11.2016, Seite 10 / Feuilleton

Diese Stimme, diese Stimme!

Von Wiglaf Droste

Now there’s a changing of the Guards: Nachdem Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt worden war, verstummte Leonard Cohen und starb, 82jährig. Dabei hatte er doch erst vor kurzem, zum Erscheinen seines jüngsten und nun letzten Albums zu Lebzeiten, »You want it darker«, im Radio mit dieser Stimme, dieser unglaublichen, suggestiven Stimme gesagt, er wolle »120 Jahre alt werden«, aber das läge »nicht in seiner Hand«, man könne nur »den Körper dafür bereit halten«, aber »die Entscheidung über Leben und Tod« habe man nicht.

So etwas einfach und tief Trostreiches hatte ich seit Dob Dylans »It’s not dark yet, but it’s getting there« nicht mehr vernommen, hörte das neue Cohen-Album, das ich mag, aber partiell als etwas pathetisch und chor-überladen kitschig empfinde, und hörte noch einmal das Lieblingslied meines unterdessen 83jährigen Vaters, »Suzanne« von Leonard Cohen.

Kann man den Fellow Travellers dieser Welt besser sagen, was auf deutsch »Junger Mann zum Mitreisen gesucht« heißt? Ich wüsste nicht wie, aber an der Stimme arbeite ich.

Nachruf folgt