Karibischer Homer
Der Dichter Derek Walcott ist am Freitag im Alter von 87 Jahren auf der Karibikinsel St. Lucia gestorben. 1992 hatte er »für ein poetisches Werk großer Leuchtkraft« den Literaturnobelpreis erhalten. Er sei »handwerklich zweifellos ein Meister« gewesen, kondolierte die Schriftstellervereinigung PEN. Walcott veröffentlichte mehr als 20 Gedichtbände und mehr als 30 Theaterstücke. Als sein wichtigstes Werk gilt das 1990 publizierte Versepos »Omeros«, das nach Art der »Ilias« einen sozialen Konflikt zwischen Fischern in der Karibik schildert. Bei Kritikern galt Walcott danach als »zeitgenössischer Homer«. An der Universität Boston gründete er 1981 die Theatergruppe Boston Playright's Theatre. Von 2010 bis 2013 lehrte er Poesie an der Universität von Essex in Großbritannien. Zuletzt lebte er überwiegend wieder auf seiner Heimatinsel St. Lucia, deren Premierminister Allen Chastanet die Flaggen als Zeichen der Trauer um einen »karibischen Patrioten« bis Dienstag auf halbmast setzen ließ. (dpa/jW)
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