Anno … 18. Woche
1937, 6. Mai: Bei der Landung in dem Ort Lakehurst bei New York gerät das größte Luftschiff der Welt in Brand, der nach dem deutschen Reichspräsidenten benannte Zeppelin LZ 129 »Hindenburg«. Er war in Frankfurt a. M. mit 36 Fluggästen und 61 Besatzungsmitgliedern zur Überquerung des Atlantik gestartet. Bei dem Unglück sterben 34 Menschen. Der Unfall leitet das Ende der nach dem Ersten Weltkrieg aufgenommenen kommerziellen Verkehrsluftschifffahrt ein.
1946, 3. Mai: In Nürnberg beginnt der Prozess gegen 23 leitende Angestellte des ehemals größten Chemieunternehmens der Welt, der IG-Farben. Es ist der sechste von insgesamt zwölf Prozessen, den die USA gegen Verantwortliche des Deutschen Reichs führen. Die IG Farben profitierte in großem Maß von Zwangsarbeit und produzierte das Zyklon B, das die Nazis in den Vernichtungslagern zur Massenvernichtung einsetzten. Der Prozess endet am 30. Juli 1948 mit der Verurteilung von 13 Angeklagten, zehn werden freigesprochen. Die meisten der Angeklagten können ihre Karrieren nach dem Ende des Prozesses bzw. ihrer Haftzeit fortsetzen und nehmen Aufsichtsrats- und Vorstandsposten in Chemiefirmen ein.
1957, 3. Mai: Der Deutsche Bundestag verabschiedet das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Eine Reform des Eherechts hätte in Anlehnung an die Bestimmungen des Grundgesetzes eigentlich spätestens 1953 erfolgen sollen. Das neue Gesetz räumt Männern in Fragen der elterlichen Gewalt sowie des gesetzlichen Vertretungsanspruch des Kindes weiterhin ein Vorrecht ein. Eine derartige Vormachtstellung des Mannes wird zwei Jahre später für verfassungswidrig und damit nichtig erklärt.
1967, 2.–10. Mai: In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wird die erste Sitzungsperiode des sogenannten Russeltribunals abgehalten. Die von dem britischen Mathematiker und Philosophen Bertrand Russel initiierte Veranstaltung dient der Untersuchung von US-Kriegsverbrechen in Vietnam. An dem Tribunal nehmen zahlreiche prominente Persönlichkeiten teil, u. a. Jean-Paul Sartre, Wolfgang Abendroth und Peter Weiss.
1977, 1. Mai: In Istanbul versammeln sich etwa eine halbe Million Menschen zur 1.-Mai-Demonstration. Als auf die Teilnehmer geschossen wird, bricht Panik aus. Panzerwagen fahren in die Menge. Beim sogenannten Taksim-Massaker werden 34 Menschen getötet.
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Explosion der Wut
vom 29.04.2017