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Aus: Ausgabe vom 02.05.2017, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Reederei Rickmers verdoppelt Verlust

Frankfurt am Main. Die schwer angeschlagene Reederei Rickmers hat ihren Verlust 2016 mehr als verdoppelt. Dieser stieg nach Steuern gegenüber dem Vorjahr von mehr als 135 Millionen auf 341 Millionen Euro, wie aus dem am Wochenende veröffentlichten vorläufigen Geschäftsbericht hervorgeht. Der Umsatz brach um fast 18 Prozent auf 483 Millionen Euro ein. Sollten die Gremien der Gläubigerbanken und die Anleihegläubiger dem vorliegenden Sanierungskonzept nicht bis zum 10. Mai zustimmen, drohe die Insolvenz, warnte die Reederei.

Die Rickmers-Gruppe, die im vergangenen Jahr mit gut 2.100 Mitarbeitern 114 Schiffe betrieb, war wegen der globalen Schiffahrtskrise in Schieflage geraten. Das Sanierungskonzept sieht unter anderem vor, dass Banken auf Forderungen verzichten sowie Unternehmensbeteiligungen und Schiffe verkauft werden. Der Anteil des bisherigen Alleinaktionärs Bertram Rickmers an der Reederei soll auf 24,9 Prozent schrumpfen. Die HSH Nordbank, die Anleihegläubiger und gegebenenfalls eine weitere Bank sollen 75,1 Prozent halten. Die HSH, einst weltgrößter Schiffsfinanzierer, kämpft selbst mit den Folgen der Branchenkrise. Das mit staatlicher Hilfe gerettete Geldhaus muss auf Druck der EU-Kommission bis Ende Februar 2018 verkauft werden. (Reuters/jW)

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