Indien: Handyverbot für Dorfbewohnerinnen
Neu-Delhi. Um unerwünschten Kontakt mit Männern zu verhindern, hat ein Dorf in Nordindien allen Frauen den Gebrauch von Handys außerhalb ihres Hauses verboten. Bewohnerinnen der muslimischen Gemeinde Madora, die beim Telefonieren in der Öffentlichkeit erwischt werden, droht eine Strafe von 21.000 Rupien (knapp 300 Euro), wie die Polizei am Mittwoch berichtete. In den ländlichen Gebieten Indiens entspricht das mehreren Monatslöhnen.
Das Verbot sei am Dienstag vom Rat der Dorfältesten beschlossen worden, sagte Polizeichef Arun Kumar Singh der Nachrichtenagentur AFP. Er kündigte an, gegen die »verfassungswidrige« Verfügung vorzugehen. »Wir können nicht zulassen, dass sie die Freiheit von Frauen beschneiden«, sagte er. Khap Panchayats, die vorwiegend aus älteren Männern bestehenden Räte, sind eigentlich illegal, werden aber von den Behörden geduldet. Sie werden auch für schwere Verbrechen wie Anordnungen, Paare zu töten, die außerhalb ihrer Kaste oder ihrer Religion geheiratet haben, verantwortlich gemacht.(AFP/jW)
Mehr aus: Feminismus
-
Chiles Frauen kämpfen
vom 05.05.2017 -
Evangelische Kirche mit Genderproblem
vom 05.05.2017